Die Ehe-Familien-Lebensberatung im Erzbistum Köln

Zahlen und Fakten

Unsere Arbeit aus statistischer Perspektive

Zahlen, Daten, Fakten

Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist eine Einrichtung des Erzbistums Köln. An zwölf Beratungsstellen beraten über 100 Kolleginnen und Kollegen jährlich gut 8.000 Menschen. Mit mehr als 30.000 Beratungsstunden werden die Ratsuchenden Jahr für Jahr in ihren Anliegen unterstützt.

Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist als pastoraler und psychologischer Fachdienst der Kirche Teil der Ehe- und Familienpastoral. Kirchliche Beraterinnen und Berater arbeiten nach wissenschaftlich begründeten psychologischen Verfahren. Sie sind der Qualität ihrer Arbeit, der Professionalität und berufsethischen Standards verpflichtet.

In zwei Dritteln der (Erz-) Diözesen versteht sich die Ehe-, Familien- und Lebensberatung als Teil der Ehe- und Familienpastoral des Bistums, in anderen Diözesen ist sie der Caritas zugeordnet.
(Grundsätzliche Anforderungen an die Trägerschaft der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) – unverzichtbare Standards für kirchliche Träger. Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Ehe und Familie (XI) 5. Februar 2010)
 

Statistik

Im Jahr 2022, also während der Corona Epidemie, fanden bistumsweit gut 6.903 Menschen Hilfe in EFL-Beratungsstellen. Das waren etwa 1.500 Menschen weniger als vor Corona und der Zuspitzung der Kirchenkrise. Aktuell registrieren alle EFL-Beratungsstellen, trotz der hohen Austrittszahlen und der Abwendung vieler Menschen von der Kirche, einen extrem hohen Beratungswunsch, der mit den zur Verfügung stehenden Beratungskapazität kaum gedeckt werden kann. In den meisten Stellen müssen Klienten sich auf Wartezeiten einstellen.

Statistische Fakten aus dem Jahr 2022

Mit 60 % der Ratsuchenden waren weiblich, 40 % männlich. Die Klienten können 4805 Fällen zugeordnet werden. 54% der Beratenen nahmen Einzelberatung in Anspruch, etwa 40 % Paarberatung. Familienberatungen wurden selten angefragt.

Die Anzahl der Beratungsstunden, die auf die Einzel- und Paarberatungen entfallen, hält sich in etwa die Waage. Es fanden 12.400 Einzelberatungsstunden und 14.879 Paarberatungsstunden statt.

Die deutliche überwiegende Anzahl der Fälle (1271) kann nach 2 bis 5 Beratungskontakten abgeschlossen werden. 646 Falle wurden nach 6 bis 10 Kontakten beendet. 156 Fälle nahmen mehr als 20 Beratungskontakte in Anspruch. 1884 Personen waren zwischen 40 und 50 Jahre alt. 1837 zwischen 30 und 40, 1498 zwischen 50 und 60. Das sind insgesamt 5.219 Menschen, die prinzipiell im Erwerbsleben stehen könnten und deren psychische Stabilität und Gesundheit für die Wirtschaft und die Gesellschaft von besonders hohem Interesse ist. Tatsächlich waren 4.895 Klienten voll- oder teilzeitbeschäftigt.

10 % der Klienten kamen aus dem europäischen Ausland; 8 % hatten einen außereuropäischen Migrationshintergrund. Gut 2.000 Fälle hatten ein Beratungsanliegen, das dem SGB VIII zugeordnet werden muss. Etwa die Hälfte der Beratenen war katholisch. Gut 20 % der Ratsuchenden gehörte keiner religiösen Gemeinschaft an.

Ratsuchende

40%
60%

Organisationsstruktur

Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln ist im Bereich Erwachsenenseelsorge und Dialog dem Fachbereich Familienpastoral zugeordnet. Als Teil der psychosozialen Versorgung einer Region kooperieren die Katholischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensberatung mit Einrichtungen der Familien- und Jugendhilfe, der Erwachsenenbildung und den Gemeinden und Seelsorger in ihrer Region.

Träger der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen sind die Gemeindeverbände. Sie stellen sicher, dass die erforderlichen finanziellen Mittel für den Betrieb einer Beratungsstelle zur Verfügung stehen und tragen rechtlich die Verantwortung für die Organisation und Verwaltungsführung der einzelnen Beratungsstelle. In der Leiterkonferenz werden gemeinsame und grundsätzliche Angelegenheiten erörtert. Die Entscheidungshoheit liegt beim Träger.

Die Beratungsstellen sind gebunden an die Vorgaben des Erzbistums im Rahmen der Fachaufsicht und an die inhaltlichen Vorgaben im Rahme der Kooperation in der Ehe- und Familienpastoral. Dies geschieht in Abstimmung mit den Stadt- und Kreisdechanten. Dem Gemeindeverband als Träger der Beratungsstelle obliegt die Personalauswahl und Einstellung der Mitarbeitenden. Der/ die Diözesanbeauftrage prüft die fachliche Eignung der Bewerber und Bewerberinnen und die Vorgaben des Stellenplans. Den Stadt- und Kreisdechanten obliegt die Dienstaufsicht.

Der/ die Diözesanbeauftragte gehört dem Bereich Erwachsenenseelsorge und Dialog des Erzbistums Köln an und ist an dessen inhaltliche Weisung gebunden. Er/ Sie hat die Fachaufsicht.

Die Träger-/Leiterkonferenz setzt sich zusammen aus Vertretern des Bistums, den Trägervertretern und Mitgliedern der Leiterkonferenz. Sie wird mindestens einmal jährlich vom Diözesanbeauftragten einberufen.In der Leiterkonferenz ist jede Beratungsstelle durch den jeweiligen Leiter/ die jeweilige Leiterin vertreten. Die Leiterkonferenz wird regelmäßig vom Diözesanbeauftragten einberufen. Ein Vertreter des Bistums nimmt regelmäßig und aus gegebenem Anlass teil.

(Grundordnung für die Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln vom September 2006. Veröffentlich im Amtsblatt Nr. 232 vom November 2006.)

Finanzierung

Die Beratung ist kostenlos und steht allen erwachsenen Menschen offen. Unser Beratungsangebot wird zum überwiegenden Teil aus kirchlichen Mitteln des Erzbistums Köln finanziert. Darüber hinaus erhalten alle Stellen, in sehr unterschiedlichem Umfang, Gelder vom Land NRW, den Städten und Kreisen. Hierüber werden die Beratungen finanziert, die im Rahmen des SGB VIII geleistet werden und Projektstellen, wie beispielsweise ein Teil der Flucht- und Migrationsberatung.

Zur Aufrechterhaltung unseres Beratungsangebotes sind wir auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen. Im Umfeld der meisten Beratungsstellen haben ehrenamtlich engagierte Menschen Fördervereine gegründet, die die EFL-Arbeit ideell begleiten und darüber hinaus viele Beratungsstunden durch freie Mitarbeiter finanzieren. Ohne dieses gewichtige Standbein, wäre die EFL nicht in der Lage, so vielen Hilfesuchenden zeitnahe und umfangreiche Angebote zu machen.